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Wohn- und Reisemobile werden immer beliebter. Kriminelle nutzen diesen Trend. Als vermeintliche Mietinteressenten versuchen sie die Fahrzeuge zu entwenden, um sie dann online zu verkaufen. Mit gezielter Prävention können die Pläne der Diebe durchkreuzt werden.

Die Caravaningbranche profitiert in der anhaltenden Corona-Pandemie vom zunehmenden Interesse am Urlaub auf vier Rädern. Nach steigenden Neuzulassungen in 2020 kann sich der Sektor im ersten Quartal dieses Jahres, laut Angaben des Caravaning Industrie Verbands e. V., über ein Plus in Höhe von fast 24 Prozent freuen. Vor allem der Monat März sorgte mit 19.058 neu zugelassenen Fahrzeugen für den kräftigen Zuwachs.

Täter stahlen Fahrzeuge im Wert von fast acht Millionen Euro

Der Bedarf an Wohn- und Reisemobilen ruft auch Kriminelle auf den Plan. Beispiel Nordrhein-Westfalen: 2019 entwendete dort eine professionelle Bande 150 Fahrzeuge in einem Gesamtwert von fast acht Millionen Euro. Nachdem die Polizei eine Ermittlungskommission aufgestellt hatte, konnte sie den Tätern nach siebenmonatigem Einsatz das Handwerk legen. Was können Anbieter von Wohn- und Reisemobilen tun, um einen erfolgreichen Zugriff von Dieben frühzeitig abzuwehren?

Reise- und Wohnmobile mehrfach sichern

„Zunächst ist es ratsam, eine herstellerunabhängige Wegfahrsperre eines Dritt-Anbieters einzubauen. Hierdurch wird das Starten des Fahrzeugs auch dann verhindert, wenn das serienmäßige System „überbrückt“ oder deaktiviert wurde“, erklärt Michael Busch, Risiko-Ingenieur Kraftfahrt bei HDI Risk Consulting (HRC). „Zweitens sollte das Betriebsgelände, auf dem die Fahrzeuge gerade in den Abend- und Nachtzeiten geparkt werden, durchgängig stabil eingezäunt und gesichert werden“, so Busch weiter.

Dabei empfiehlt es sich, eine Videoüberwachung zu installieren, die bei einem Einbruchversuch sofort einen Wachdienst alarmiert und möglichst auch den genauen Tatort mitteilt. Den Tätern verbleibt dann nur noch wenig Zeit, um die zusätzlich verbaute Wegfahrsperre zu suchen und zu umgehen.

Gefälschte Ausweispapiere erkennen und Unterschlagungen verhindern

Kriminelle versuchen zudem, Reise- und Wohnmobile durch Unterschlagung zu entwenden. Das Besondere an dieser Methode ist, dass die Täter erstmal als Mietinteressenten auftreten und so mittels gefälschter Ausweispapiere vermeintlich legal in den Besitz der Fahrzeuge gelangen. Nach Ablauf des vereinbarten Überlassungszeitraums geben die Diebe die Fahrzeuge jedoch nicht zurück, sondern verkaufen sie teils auf bekannten Online-Marktplätzen. Dort gekaufte Fahrzeuge sind laut eines aktuellen Urteils des Bundesgerichtshofs (BGH) vom 18. September 2020 als sogenannter gutgläubiger Erwerb rechtswirksam.

RC unterstützt Autohäuser und Anbieter von Reise- und Wohnmobilen seit vielen Jahren umfassend in Fragen der Schadenprävention.

„Wir empfehlen bei Fahrzeugvermietungen eine Software zur Erkennung der Echtheit von Ausweispapieren einzusetzen“, sagt Michael Busch. „Unternehmen können so in wenigen Minuten die Echtheit der Dokumente prüfen, bevor ein Überlassungsvertrag vereinbart wird und so Ihre Vermögenswerte schützen“, erläutert der Kraftfahrtexperte. Einige Autohäuser, die eine solche Software bereits nutzen, konnten inzwischen gute Erfahrungen damit machen. Für weitere Informationen stehen Ihnen die HRC Experten gern zur Verfügung.