HDI Berater - Ausgabe 01/2024

04 Naturgefahren El Niño verstärkt Wetterextreme – mit Risikoanalysen Standortrisiken begrenzen 13 Kraftfahrt Erhöhte Schadenkosten: Gemeinsam gegensteuern und Kostentreiber ausbremsen 14 Künstliche Intelligenz KI-Lösung ermöglicht innovative Absicherung von Windenergieanlagen KEYOU und HDI revolutionieren die Transportindustrie mit H2-Mobilität im lückenlosen Service-Paket. Informationen für Entscheider | Frühjahr 2024 Wasserstoffmotoren für Lkw

IMPRESSUM Herausgeber: HDI Global SE Verlag und technische Gesamtherstellung: Insignio Kommunikation GmbH, Ludwig-Erhard-Straße 14, 34131 Kassel, www.insignio.de; Geschäftsleitung: C. Elbern, J. Müller; Redaktion: R. Hupperts und K. Schelauske; Projektleitung: S. Ahlborn; Grafik: J. Stachler; Bildnachweis: iStock, Getty Images, KEYOU GmbH und HDI; Nachdruck auch auszugsweise nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages. ISSN 1866-1998. Hinweis: Wenn Sie künftig unsere Kundenzeitschrift nicht mehr erhalten möchten, können Sie der Verwendung Ihrer Daten für Werbezwecke widersprechen. Liebe Leserinnen und Leser, Themen die Industrie befindet sich infolge des Klimawandels in einem grundlegenden Transformationsprozess. Weg von fossilen Brennstoffen, hin zu erneuerbaren Energien. Dabei sind die Unternehmen einer doppelten Exponierung von Risiken ausgesetzt: auf der einen Seite durch die Umstellung auf neue Technologien, auf der anderen Seite durch zunehmende klimabedingte Naturgefahren. Der Einsatz unseres eigens entwickelten NatCat-­ Informationssystems ARGOS ermöglicht es uns, die hieraus resultierenden betrieblichen Risiken frühzeitig zu erkennen und gemeinsam zu begrenzen. Warum das derzeit mit Blick auf El Niño besonders wichtig ist, lesen Sie in dieser Ausgabe Ihres HDI Beraters. Ebenso stellen wir Ihnen unsere Preparedness Plans vor, welche die verschiedenen Wetterextreme verständlich 13 06 19 erklären und einen Überblick zu möglichen Schutzmaßnahmen geben. Innovative Versicherungslösungen sind bei neuen Technologien gefragt. Denn hierfür müssen die aus ihrer Anwendung resultierenden Risiken zunächst identifiziert und bewertet werden. Wie sich die Herausforderungen in der Praxis darstellen können, zeigt sich am Beispiel der Wasserstoff-Lkw, die KEYOU im „pay per use“-Verfahren anbietet. Die Details und ein Interview mit dem Chief Marketing Officer des Start-ups lesen Sie in unserem Titelthema. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen. Dr. Jörg Ohlsen, Geschäftsführer HDI Risk Consulting GmbH El Niño verstärkt Wetterextreme Standortbezogene Analysen können Risiken individuell bewerten und begrenzen. News & Service Zu Besuch auf der AGRITECHNICA und neue HDI Global Niederlassung in Portugal. Cyber as a Service Konzept vereint Risikoanalyse, -mitigation und -transfer. H2-Mobilität im Sorglos-Paket Wasserstoffmotoren für Lkw revolutionieren den Transport. HDI TH!NX etabliert Leak360 KI-Lösung sorgt für nachhaltiges Wassermanagement. Hohe Kosten im Kfz-Bereich Mit Schadenprävention lässt sich effektiv gegensteuern. KI sichert Windenergieanlagen Kooperation mit Turbit ermöglicht innovative Absicherung. Leistungen für Unternehmen Optimierter Heilprozess nach Unfällen und Verkehrsrechtsschutz. Climate Risk Report Standortanalysen sind zunehmend Pflicht. HDI unterstützt. Preparedness Plans Auf verschiedene Naturgefahren bestmöglich vorbereitet. 04 05 06 08 12 13 14 16 18 19 HDI Berater Frühjahr 2024 3

Eine neue El Niño-Phase hat Mitte 2023 begonnen. Dadurch drohen dieses Jahr in einigen Regionen Wetterextreme stärkeren Ausmaßes – und das kann zu erhöhten Standortrisiken führen. Bereits zu Beginn des australischen Frühsommers, das war im September 2023, kletterten die Temperaturen in Sydney auf fast 35 Grad Celsius. Aktuell bereiten sich die Australier auf weiter steigende Temperaturen und massiv erhöhte Brandrisiken in den Wäldern vor. Auch in Südostasien wird eine extreme Trockenheit erwartet, während das Amazonasgebiet bereits unter einer starken Dürre leidet. Hingegen muss sich die Westküste Südamerikas ebenso wie Ostafrika und das südliche Nordamerika verstärkt auf Starkregen, Zyklone und Überschwemmungen einstellen. Die Ursache für diese Wetterextreme ist dieselbe: El Niño. Normalerweise bringt, vereinfacht ausgedrückt, der Humboldtstrom kaltes Wasser aus der antarktischen Region in den östlichen Pazifik vor die Küste Südamerikas. Dabei treiben die Winde das Wasser Richtung Australien und Südostasien und sorgen für eine dauerhaft kühle Meerestemperatur. Das Phänomen El Niño führt jedoch dazu, dass sich die Zirkulation von Meeres- und Luftströmungen im Pazifik komplett umkehren kann. Folgenreich ist vor allem die Erwärmung der Meeresoberfläche im Osten des Ozeans bei gleichzeitig veränderten Windverhältnissen. Erderwärmung erhöht Gefahren Zusammen mit El Niño, das bis zu drei Jahre anhalten kann, könnte die globale Erderwärmung, nach Einschätzungen von Wissenschaftlern, das Ausmaß vonWetterextremen und Naturkatastrophen im Jahr 2024 erheblich verstärken. Für die Menschen in den betroffenen Regionen hätte dies zunehmende Hungersnöte und Armut zur Folge. Unternehmen hierzulande sehen sich im Zuge einer globalisiertenWeltwirtschaft mit erhöhten Standortrisiken vor Ort und Lieferkettenstörungen konfrontiert. Globale Standortrisiken individuell bewerten „HDI Risk Consulting (HRC) unterstützt Unternehmen durch standortbezogene Risikoanalysen, mit denen wir zum Beispiel Wahrscheinlichkeit und Ausmaß von Überschwemmungen und Hurrikans weltweit ermitteln und darstellen können“, sagt Wiebke Cundill, Senior Risk Engineer Naturgefahren. Ergibt sich daraus Handlungsbedarf, stehen die HRC Risikoingenieure auch bei der Umsetzung geeigneter Maßnahmen zur Seite. Sogenannte Preparedness Plans geben hierfür einen ersten Überblick (mehr dazu auf Seite 19). Weitere Informationen unter www.hdi.global/hrc-natcat Wiebke Cundill Senior Risk Engineer Naturgefahren HDI Risk Consulting GmbH +49 (0)511 / 645 – 59588 Wiebke.Cundill@hdi.global El Niño verstärkt Wetterextreme Durch Risikoanalysen Naturgefahren global bewerten und Folgen begrenzen Das Phänomen El Niño kann die Risikolage an ausländischen Standorten deutlich erhöhen. Wir unterstützen Unternehmen dabei, solche saisonalen Risiken zu identifizieren und gegebenenfalls durch geeignete Maßnahmen zu begrenzen. Wiebke Cundill, Senior Risk Engineer Naturgefahren, HDI Risk Consulting 4

Weltleitmesse der Landtechnik in Hannover HDI Global eröffnet neue Niederlassung in Portugal HDI Global auf der AGRITECHNICA Lokale Präsenz in Lissabon Mit Rekordergebnissen stellte die AGRITECHNICA vom 12. bis 18. November 2023 ihren Anspruch als Weltleitmesse der Landtechnik unter Beweis. HDI Global war vor Ort. „Wir hatten viele Kundengespräche vor Ort. Alle Händler, die wir versichern, waren dort als Aussteller oder Messebesucher vertreten. Die Resonanz war sehr gut“, berichtet Jens Gorny, Account Manager der Region Nordost bei HDI Global, HDI Global hat eine neue Niederlassung in der portugiesischen Hauptstadt Lissabon eröffnet. Ein konsequenter Schritt, um vor Ort näher an den Bedürfnissen von Kunden und Maklern zu sein. Seit mehr als zwei Jahrzehnten ist HDI Global auf dem portugiesischen Markt aktiv. Vom neuen Standort aus werden maßgeschneiderte, innovative Versicherungslösungen und Dienstvon seinen Messeeindrücken (kl. Foto). Gleichzeitig wurde der Austausch mit dem langjährigen Kooperationspartner, dem Bundesverband der Landbautechnik, vertieft. „Auf dem Areal des Verbands konnten wir zudem viele neue Geschäftsbeziehungen zu Händlern aufbauen“, erinnert sich Jens Gorny. Einzigartige Mehrwerte für Landmaschinenhändler Die Veranstalter vermeldeten mit 2.812 Ausstellern und 470.000 Besuchern aus 149 Ländern Rekordzahlen. Das komplette Messegelände mit 24 Hallen war ausgebucht. Im fachlichen Begleitprogramm diskutierten rund 400 Experten in mehr als 300 Veranstaltungen Themen wie Produktivität und Ressourcenschutz. leistungen angeboten, sei es im Bereich Sachschaden, Technische Versicherungen oder Haftpflicht. Ebenso erhalten Unternehmen Zugriff auf anspruchsvollere Captive-Fronting-Lösungen, internationale Programmfunktionen und ein alternatives Risikotransferangebot. Angesichts der lokalen Nähe wird sich der Fokus des Teams vor Ort auf portugiesische Unternehmens- und Mittelstandskunden richten. Dabei unterstützt HDI Global Kunden auch beim HDI Global war auf einem kleineren Stand auf dem Gelände des Händler- und Dienstleistungszentrums des Messekoordinators DLG Service vor Ort präsent. Mit der AGRAR-­ CONCEPT-SpezialPolice bietet HDI Global Landmaschinenhändlern einzigartige Mehrwerte. Denn der Rundum-Schutz bündelt für einen Händler alle wichtigen Versicherungen. „Es ist nur eine Rechnung und eine Meldung pro Jahr erforderlich, doch alles Wichtige ist versichert und wer Schäden vermeidet, kann seinen Beitrag im Folgejahr deutlich senken“, zeigt sich Jens Gorny begeistert. Zudem haben die Händler Zugriff auf ein umfangreiches Risikomanagement durch die Risikoingenieure von HDI Risk Consulting (HRC). Weitere Informationen unter www.hdi.global/agrar-concept Management von Risiken, die sich aus der laufenden Transformation ergeben. Innovative Produkte für den lokalen Markt. Nuno Antunes, Managing Director, HDI Global SE Portugal HDI Berater Frühjahr 2024 5

Neu gedacht: „Cyber as a Service“ HDI unterstützt Unternehmen mit ganzheitlichem Sicherheitskonzept Cybergefahren gehören zu den Top-­ Risiken für Unternehmen. Alleine im Jahr 2023 waren hierzulande fast drei Viertel der Unternehmen von einem Cybervorfall betroffen.1 Insbesondere die häufig damit verbundenen Betriebsunterbrechungen können Unternehmen vor finanzielle Herausforderungen stellen, denen eine Versicherungslösung alleine nur bedingt gerecht werden kann. HDI geht in Sachen Cybersicherheit daher seit einigen Jahren neue Wege und unterstützt Unternehmen mit einem ganzheitlichen Konzept. Dazu gehören auch der 1:1 Support und die Value Added Services (VAS). Dafür hat sich das HDI Cyberteam mit unterschiedlichen Expertisen breit aufgestellt. Im Interview geben drei Cyberexperten einen Einblick in ihren Bereich. Risikoanalyse: Christian Kauza An welchem Punkt in der Zusammenarbeit mit Kunden beginnt Ihre Arbeit? Christian Kauza: Ausgangspunkt ist die Anfrage nach einer Cyberversicherung. In der Regel starten wir mit der Risikoanalyse, in der wir uns verschiedene Bereiche der Cybersecurity, wie zum Beispiel IT-Organisation, Awareness-Maßnahmen, den Schutz der IT-Systeme oder das Business-Continuity-Management, anschauen. Wie funktioniert die Analyse? Christian Kauza: Zu Beginn stellt sich das Unternehmen vor, damit wir aktuelle Einblicke in dessen Exposure erhalten. Im zweiten Schritt erfragen wir nennenswerte Entwicklungen in der IT und ITSicherheit, um den jeweiligen Reifegrad der Unternehmen analysieren zu können. In Einzelfällen führen wir dann einen Risikodialog anhand des vorab ausgefüllten Fragebogens. Auf Wunsch erhält der Kunde dann eine Roadmap mit konkreten Hilfestellungen bei den identifizierten Schwachstellen in Formunseres 1:1 Supports und der VAS. Wo liegen typische Sicherheitslücken? Christian Kauza: Obwohl die Cyberawareness gestiegen ist, sehen wir Defizite bei der Geschwindigkeit, kritische Sicherheitslücken in Systemen und Software zu beheben. In unseren Risikoanalysen zeigt sich, dass viele Unternehmen die Themen Disaster Recovery Test und Business Continuity Management nicht ganzheitlich betrachten. Sehr häufig stellen wir fest, dass nur gesonderte Szenarien erprobt werden und ein minimalistischer Ansatz verfolgt wird, um Kosten zu sparen. Risikominimierung: Florian Köhler Sobald Sicherheitslücken identifiziert wurden, ist Handeln angesagt. Wie gehen Sie jetzt vor? Florian Köhler: Je nach identifiziertem 1) Quelle: Bitkom (2023). Bitkom-Studie: Wirtschaftsschutz 2023. https://unternehmen-cybersicherheit.de Die Defizite im Bereich Disaster Recovery Test sind oft bekannt, werden aber unterschätzt. Jedoch weisen wir darauf hin, dass eine Kombination aus Disaster Recovery und dem Business Continuity Management das Schadenausmaß stark minimieren. Christian Kauza, Cyber Senior Risikoingenieur, HDI Global SE 6

Defizit werden wir unsere Kunden entweder im Rahmen unseres 1:1 Supports unterstützen oder wir vermitteln einen passenden Dienstleister (VAS-Ansatz). Das breite Angebot umfasst zum Beispiel die Implementierung einer Multi-FaktorAuthentifizierung, ein externes Security Operation Center oder die Unterstützung bei Incident Response Plänen. Warum ist die Risikominimierung wichtig? Würde eine Cyberversicherung nicht ausreichen? Florian Köhler: Eine Cyberversicherung kann den pflichtbewussten Umgang mit dem Thema Cyber nicht ersetzen. Es gilt daher, das Risiko selbst so gut wie möglich zu beherrschen, um die Eintrittswahrscheinlichkeit und das Schadenausmaß zu minimieren. So unterstützt eine Multi-Faktor-Authentifizierung dabei, die Identität und die damit verbundenen Rechte besser zu schützen. Andere Systeme schlagen Alarm, wenn bereits Hürden überwunden wurden und Anomalien im Netzwerk festgestellt werden. Auch diese Maßnahmen können den Schaden nicht immer verhindern, sie können aber sicherstellen, dass ein Angriff beispielsweise nicht den ganzen Betrieb lahmlegt. Welche Vorteile hat der Kunde durch diese Services? Florian Köhler: Kunden profitieren einerseits von der Preisstruktur, da wir mit einigen unserer Partner entsprechende Rahmenverträge vereinbart haben. Zum anderen profitieren sie von der schnelleren Verfügbarkeit der Ressourcen. Insbesondere bei hochkritischen Schwachstellen ist Zeit der wichtigste Faktor. Risikotransfer: Alena Zoch Für das Restrisiko stellt HDI die Cyberversicherung. Welche Vorteile bieten die genannten Services mit Blick auf die Versicherung? Alena Zoch: Durch das Zusammenspiel können Risiken viel besser identifiziert und gemanagt werden, Unternehmen erhalten Unterstützung bei der Erfüllung sogenannter Key Controls für den Erhalt einer Versicherung – und erhöhen so ihren Reifegrad. Wie umfangreich sind die Versicherungslösungen? Alena Zoch: Jedes Unternehmen ist individuell und branchenspezifischen Risiken ausgesetzt. Das Versicherungskonzept umfasst daher neben der klassischen Betriebsausfalldeckung auch eine Haftpflichtdeckung und Incident Response Dienstleistungen. Welchen Unternehmen empfehlen Sie die Cyberversicherung? Alena Zoch: Grundsätzlich können alle Unternehmen Opfer einer Cyberattacke werden und die Wahrscheinlichkeit nimmt stetig zu. Allerdings sehen wir aktuell KMU häufiger im Fokus, da sie oft kaum auf die Tragweite der Digitalisierung, das daraus resultierende wachsende Datenaufkommen und die immer stärkere Vernetzung vorbereitet sind. Weitere Informationen unter www.hdi.global/cyberrisk Risikotransfer alleine wird dem Thema Cyber nicht mehr gerecht. Florian Köhler, Cyber Risikoingenieur, HDI Global SE Aufgrund der Dynamik des Cyberrisikos ist ein regelmäßiger Austausch mit unseren Kunden wichtig. Alena Zoch, Cyber Underwriterin, HDI Global SE HDI Berater Frühjahr 2024 7

Wasserstoffmobilität im Sorglos-Pak KEYOU und HDI revolutionieren die Transportindustrie mit H2-Motoren für Lkw 8

Der Klimawandel ist bedingt durch den hohen Energiebedarf. Dieser wird heute vor allem durch die Verbrennung von Kohle, Öl und Erdgas gedeckt, was eine enorme Menge CO2 freisetzt. Dabei ist der Verkehrssektor für einen Großteil der Emissionen verantwortlich. Dass es eine Mobilitätswende geben muss, steht außer Frage. Doch wie kann der Verkehr „grüner“ werden? Ein Hoffnungsträger ist Wasserstoff. Innovative Akteure setzen bereits darauf und entwickeln neue Geschäftsmodelle. So auch KEYOU, ein Münchener Start-up, das begonnen hat, Lkw-Dieselmotoren zu Wasserstoffmotoren umzurüsten, und so CO2-freies Fahren ermöglicht. aket „We beat the Diesel, but not the engine” – KEYOU rüstet um auf Wasserstoff. HDI versichert. HDI Berater Frühjahr 2024 9

Leistungsstark & nachhaltig: Der 18-Tonnen-­ Lkw von KEYOU CO2-emissionsfrei Leistung: 210 kW Reichweite: bis zu 600 km Motor: Sechszylinder-Reihenmotor Hubraum: 7,8 l Tanksystem: 350 bar Betankungszeit: ca. 15 Minuten Die KEYOU-Wasserstoffmotoren basieren auf bewährten Dieselmotorplattformen und sind daher ebenso langlebig und robust. Von Technik und Innovation begeistert, zögerte HDI nicht lange, um maßgeschneidert für dieses Pionierprojekt eine neue Versicherungslösung zu entwickeln und KEYOU fortan als Partner zu begleiten. HDI & KEYOU: „Man war sich auf Anhieb sympathisch“ Um sich über innovative Technologien zu informieren, besuchen die Motor-Risikoingenieure von HDI Risk Consulting (HRC) regelmäßig Fachmessen. So wurden Matthias Rumpf und Michael Poppe 2022 bei einem Besuch der IAA in Hannover auf KEYOU aufmerksam, deren Geschäftsmodell die beiden erfahrenen TechnikFans sofort überzeugte. Bereits 2015 von drei ehemaligen BMWIngenieuren gegründet, machte sich das KEYOU startet in diesem Jahr mit einer Pilotflotte aus acht Fahrzeugen in den Einstiegsmarkt Deutschland. Start-up zum Ziel, nachhaltige Wasserstoffmobilitätslösungen zu ermöglichen. Der auf der Messe in Hannover vorgestellte Prototyp hinterließ Eindruck: Denn dieser „Wasserstoff“-Lkw benötigte keine Brennstoffzelle – vielmehr funktioniert der Wasserstoffantrieb über einen „normalen“ Verbrennungsmotor, was fahrzeugtechnisch einfacher und kostengünstiger ist. Die HRC-Experten waren begeistert. Schnell kamman ins Gespräch und schnell stellte sich heraus, dass KEYOU noch keinen Versicherer für das Projekt gefunden hatte. Gemeinsam mit dem Kfz-Team bei HDI in München wurde die Partnerschaft Mitte 2023 amtlich gemacht und eine ebenso innovative Vollkaskoversicherungslösung für die Endkunden entwickelt. Die Herausforderung bestand natürlich darin, dass wir bei der Versicherung ein komplett neues Produkt entwickeln mussten. Denn für Lkw mit H2-Motor gab es bis dato noch keinerlei Erfahrungswerte. Stefan Daubinger, Key Account Manager, HDI Global SE München Bei HDI sind wir an innovativen Unternehmen interessiert, die Nachhaltigkeitslösungen anbieten und potenzielle neue Geschäftsfelder abdecken. Deshalb haben wir KEYOU auf der IAA angesprochen. Matthias Rumpf, Risikoingenieur, HDI Risk Consulting 10

KEYOU im Interview Jürgen Nadler, Chief Marketing Officer bei KEYOU gibt einen Einblick in die H2-Innovation, nachhaltige Visionen und ambitionierte Ziele. Worin besteht der KEYOU-Service? Jürgen Nadler: Wir bieten Flottenbetreibern und Logistikunternehmen eine vollumfängliche Wasserstoffmobilitätslösung an. Unser am Markt bislang einzigartiges Angebot umfasst dabei einen CO2-freien und mautbefreiten Wasserstoff-Lkw, ein lückenloses Service- & Wartungspaket sowie die Versicherung. Bei Bedarf ist auch der Wasserstoff inkludiert. Wie ist die Geschäftsidee entstanden? Jürgen Nadler: Unsere Kernkompetenz liegt in der Entwicklung von Wasserstoffmotoren basierend auf bestehenden Motorplattformen. Dabei hat uns von Anfang an das Thema Nachhaltigkeit angetrieben. Nachhaltig sind zum einen unsere CO2-freien Wasserstoffmotoren. Darüber hinaus wollen wir uns in Zukunft auf die Umrüstung von Bestandsflotten konzentrieren und existierenden Fahrzeugen ein neues Leben schenken. In der Pilotphase gehen wir aber zunächst mit umgerüsteten Neufahrzeugen in den Markt. Dabei werden wir weltweit die Ersten sein, die einen 18-Tonnen-Lkw mit Wasserstoffmotor an Endkunden in einem „Pay-per-use“-Modell vermieten. Die Umrüstung von Diesel auf Wasserstoff: Der Lkw im Vorher/nachher-Vergleich Wie funktioniert das „Pay-per-use“- Modell? Jürgen Nadler: Bei diesem Modell bekommt der Kunde modernste CO2-freie Technologie ohne Risiko. Das Prinzip ist einfach und hat den Vorteil, dass hohe Anfangsinvestitionen entfallen: Kunden zahlen nur die gefahrenen Kilometer und lernen die neue Technik im Rahmen eines Mietmodells kennen. Um Service, Wartung und Versicherung müssen sie sich während der Vertragslaufzeit ebenso wenig kümmern wie ggf. um den Kraftstoff, da dies alles in der monatlichen Kilometerpauschale enthalten ist. Wie lange dauert die Umrüstung? Jürgen Nadler: Zunächst muss das Umrüstsystem auf einen Motor angepasst werden. Dieser Entwicklungsprozess dauert mit entsprechender Qualitätsabsicherung ca. zwei Jahre. Nachdem das System einmal angepasst wurde, kann die Motorumrüstung selbst in wenigen Stunden erfolgen. Etwas aufwendiger ist eine Fahrzeugumrüstung, bei der Dieseltanks durch Wasserstofftanks ersetzt werden. Hier planen wir derzeit wenige Tage ein. Profitieren KEYOU-Kunden mit Blick auf ESG-Anforderungen? Jürgen Nadler: Der emissionsfreie KEYOU-­ Lkw mit Wasserstoffmotor ermöglicht Unternehmen die Reduzierung ihres CO2-Fußabdrucks. Die potenziellen Einsparungen von Treibhausgasemissionen richten sich nach dem bisherigen CO2-­ Ausstoß je Kilometer und nach der Wasserstoffherkunft. Unsere Kunden können die CO2-Reduzierung in ihrem ESG-Management entsprechend bilanzieren. Weitere Informationen unter www.keyou.de Matthias Rumpf Risikoingenieur HDI Risk Consulting GmbH +49 (0)511 / 645 - 3559 Matthias.Rumpf@hdi.global Stefan Daubinger Key Account Manager HDI Global SE, München +49 (0)89 / 9243 - 227 Stefan.Daubinger@hdi.global Das Endprodukt und der Gesamtnutzen bewegen sich sehr nah an dem, was der Kunde gewohnt ist: kurze Betankungszeiten, ein sehr robuster und alltagstauglicher Motor, hohe Reichweiten und Kosteneffizienz. Unser Claim lautet daher: „As always. But green“. Jürgen Nadler, Chief Marketing Officer bei KEYOU Dieselmotor Dieseltank 350-bar-H2-Tank H2 Motor HDI Berater Frühjahr 2024 11

Mit lokalen Wassersensoren und digitalen Zählerstandmessungen kann Leak360 in kürzester Zeit Anomalien im Wasserverbrauch erkennen und austretendes Wasser detektieren. Die Lösung für Nachhaltigkeit von HDI TH!NX zahlt heute auch auf das ESG-Rating ein. Die Ampega Asset Management GmbH machte es vor und stattete 2023 ihre Immobilien mit der KI-gestützten Technologie von HDI TH!NX aus, um sowohl Geld und Ressourcen zu sparen als auch Nachhaltigkeitsanforderungen zu erfüllen. Denn wie viele Unternehmen heute sah sich Ampega mit erhöhten Anforderungen an die Nachhaltigkeit im Betrieb ihrer rund 120 selbstverwalteten Büroimmobilien konfrontiert. Kosten sparen und ESG-­ Zertifizierung sichern Indem Wasserverbräuche nun digital gemessen und Unregelmäßigkeiten durch Wasser-Leckagen identifiziert und Leak360 kann modular erweitert werden. Alarmierungen und Dashboard sind über alle Geräte zugreifbar. Dank KI werden Wasseranomalien schnell identifiziert. bekämpft werden, ist Ampega einen großen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit gegangen. Dank sogenanntem Multi-­ Metering werden die Vielfalt der anfallenden Verbräuche jetzt gebündelt und nachhaltige Verbesserungspotenziale realisiert. Dadurch ist auch eine ganzheitliche Sicht auf alle in einer Immobilie anfallenden Wasserkosten möglich. Neben der Einsparung von Betriebskosten durch Optimierung der Energieverbräuche kann außerdem der Einsatz von Fachkräften effizienter gestaltet werden. Gleichzeitig verhilft die Technologie Unternehmen zu wertvollen Credits bei vielen Nachhaltigkeitsprogrammen. Skalierbares System ermöglicht Flexibilität Leak360 ist seit 2022 im Markt etabliert. Dank seiner Modularität ist die Lösung flexibel für alle Gebäudetypen und Nutzungsarten einsetzbar und liefert Eigentümern, Verwaltern und Dienstleistern wertvolle Informationen. Dabei lässt sich die smarte Lösung immer den individuellen Anforderungen anpassen. Der HDI TH!NX Service beginnt deshalb mit einem initialen Beratungsgespräch. Danach folgen die Bedarfsermittlung und das Angebot, woraufhin die Experten dann die Sensoren aktivieren. Weitere Informationen unter www.leak360.io Christian Endter Head of Sales & Operations HDI TH!NX Hagelberger Str. 53-54, 10965 Berlin +49 (0)1511 / 1320535 Christian.Endter@hdithinx.io ESG-Zertifizierung Leak360 ermöglicht die ESG-Einstufung und wird im Rahmen der wichtigsten Nachhaltigkeitszertifikate angerechnet: GRESB (Global Real Estate Sustainability Benchmark) DGNB (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen) BREEAM (Building Research Establishment Environmental Assessment Method) LEED (Leadership in Energy and Environmental Design) EcoVadis (unterstützt Unternehmen dabei, ESG-Risiken zumanagen, Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und positiven Impact zu steigern) Nachhaltiges Wassermanagement dank künstlicher Intelligenz ESG-Rating: HDI TH!NX etabliert Leak360 Mit Blick auf die zunehmende globale Wasserverknappung sind wir stolz, mit dem HDI TH!NX Team sichtbare Ergebnisse bei der Verbrauchsüberwachung und -optimierung und dadurch enorme ökologische und ökonomische Effekte zu erzielen. Maren Schaefer, Leiterin Real Estate Asset & Property Management bei Ampega 12

Rückleuchten Quelle: GDV, Preise inkl. 19 % MwSt. 144 €* Preis im Januar 2013 * Preis im August 2023 ** 283 €** Ko erraumklappe 478 €* 923 €** Seitenwand hinten 480 €* 924 €** Tür vorn 486 €* 815 €** Motorhaube 412 €* 677 €** Massive Kostensteigerungen verteuern die Schadenregulierung in der Versicherungsbranche. Im Kraftfahrtbereich verschärfen weitere Belastungsfaktoren die Lage. Es gilt, gemeinsam frühzeitig gegenzusteuern. Die Inflationsrate in Deutschland hat sich zwar gegenüber ihrem Spitzenwert von fast neun Prozent im Herbst 2022 mehr als halbiert. Gleichwohl wirken die massiven Preissteigerungen in vielen Bereichen nach, auch in der Versicherungswirtschaft. Das zeigt sich sowohl bei der Bewertung von Haftpflichtschäden als auch in der Regulierung insbesondere von Sach-, TV- und Kraftfahrtschäden. Längere Reparaturzeiten, explodierende Ersatzteilpreise Jüngste Auswertungen im Kfz-Bereich des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) offenbaren, dass die Kosten in wichtigen Bereichen stark überproportional gestiegen sind. So haben Kfz-Werkstätten ihre Stundensätze von 2017 bis 2022 um 28 Prozent erhöht, Lackierereien sogar um 30 Prozent, während der Verbraucherpreis-Index „nur“ um knapp 14 Prozent gestiegen ist. Belastend wirkten sich hier auch die längeren Reparaturzeiten aufgrund einer schlechteren Verfügbarkeit von Ersatzteilen aus, die sich massiv verteuerten. Nach GDV-Angaben haben Fahrzeughersteller die Preise für Ersatzteile allein in den zurückliegenden zwölf Monaten vom August 2023 aus betrachtet im Durchschnitt um 9,7 Prozent erhöht. In der Langzeitbetrachtung seit 2013 sind die Ersatzteilpreise um mehr als 70 Prozent, teils sogar um fast 100 Prozent gestiegen (siehe Schaubild). Begründet liegt dies auch in dem anhaltenden Trend, Fahrkomfort und -sicherheit durch verstärkten Einsatz von Elektronik gerade im Kontext von Fahrassistenzsystemen zu erhöhen. So sind die Kosten für einen Pkw-Sachschaden in den zurückliegenden zehn Jahren von rund 2.700 auf 3.700 Euro in die Höhe geklettert – während die Versicherer die Prämien für Kfz-Haftpflichtversicherungen im Durchschnitt lediglich um gut sieben Prozent erhöht haben. Sanierungsdruck dürfte anhalten Laut jüngster GDV-Hochrechnung wird die Kfz-Sparte das vergangene Jahr bundesweit mit einem Verlust von fast drei Milliarden Euro abschließen. Branchenweit dürfte der Sanierungsdruck damit weiter anhalten. „Gemeinsammit unseren Kunden werden wir versuchen, die Kostensteigerungen zumindest ein Stück weit aufzufangen“, sagt Matthias Küchemann, Leiter Kraftfahrt Schaden bei HDI Global. Wirksame Hebel können zum Beispiel eine effizientere Werkstattsteuerung über den FlottenSchadenService und Maßnahmen zur Schadenprävention auf Basis individueller Risikoanalysen sein. Weitere Informationen unter www.hdi.global/kraftfahrt Kostentreiber ausbremsen Mehrere Faktoren erhöhen die Schadenkosten. Stark betroffen: die Kraftfahrt-Sparte Preisanstieg für Auto-Ersatzteile von 2013 bis 2023 Durchschnittliche Preise für ausgewählte Ersatzteile repräsentativer Fahrzeugtypen 13 HDI Berater Frühjahr 2024

Mithilfe von Machine Learning gelingt es, die Komplexität der Windenergieanlagen für eine intelligente Risikovorsorge zu durchdringen. Bei der grünen Transformation spielen Windenergieanlagen eine zentrale Rolle. HDI Global und Turbit kooperieren, um mittels Künstlicher Intelligenz (KI) die Kosten und Risiken im Betrieb der Anlagen zu verringern – für Hersteller und Betreiber. Der Betrieb von Windenergieanlagen ist auf Jahrzehnte ausgelegt. Externe Schadenereignisse, zum Beispiel durch einen Brandausbruch oder Sturm, können sich jederzeit ereignen. Schäden aus dem Anlagenbetrieb treten zumeist erst nach Jahren der Betriebstätigkeit auf, kündigen sich aber einige Zeit vorher durch Anomalien an, die jedoch oftmals unbeachtet bleiben. Die Szenarien sind vielfältig. Schon der Bruch eines kleinen Zahnkranzes kann im Zeitverlauf in einem Getriebeschaden münden. Oder ein nicht korrekt funktionierendes Windkühlsystem führt zu erhöhten Temperaturen in der Gondel und damit zu dauerhaften Belastungen des Generators. Solche Sekundärschäden können im Zeitverlauf einen Großschaden verursachen – sofern sie nicht rechtzeitig erkannt und behoben werden. Für Anlagenbetreiber gehen hiermit erhebliche finanzielle Risiken einher. Vollwartungsverträge sehen zwar eine Schadendeckung vor. Allerdings kommt es hier auf die individuelle Vertragsgestaltung an, denn unterschiedliche Limitierungen sind gang und gäbe. Versicherungsleistungen werden durch den KI-Einsatz besser quantifizierbar. Das schafft Transparenz in einem bisher eher undurchsichtigen Markt. Phillip Elflein, RE.SQUARE Renewable Technologies GmbH KI-Lösung setzt Maßstäbe Kooperation mit Turbit ermöglicht innovative Absicherung von Windenergieanlagen 14

Datenbasierter KI-Ansatz erkennt Anomalien HDI Global und Turbit haben mittels KIEinsatz einen sicheren und kostengünstigen Weg für Anlagenbetreiber gefunden. „Turbit verfügt über ein System, das solche Sekundärschäden erkennt, weil sich die Windenergieanlage dann nicht mehr normal verhält“, sagt Nino Göhmann, Underwriter im Bereich Engineering bei HDI Global, der die Kooperation angestoßen hatte. „Unser datenbasierter KI-Ansatz ermöglicht es uns, durch Temperaturveränderungen oder Rückgänge der produzierten Energie die wahrscheinlichsten Ursachen für Sekundärschäden zu identifizieren und einen möglichen Schadeneintritt zu prognostizieren“, erläutert Christian Fontius, CCO bei Turbit. Lediglich einzelne Anlagenbereiche, wie zum Beispiel der Turmfuß, werden noch nicht erfasst. „Wir arbeiten derzeit aktiv daran, diese Bereiche durch weitere Datenquellen zu erschließen“, ergänzt Mitgründer Fontius, der das Berliner Unternehmen zusammen mit dem CEO und Gründer, Michael Tegtmeier, leitet. Der Clou: Der Einsatz der Turbit-Lösung bringt allen Beteiligten nennenswerte Vorteile. Hersteller und Anlagenbetreiber erzielen Kostenersparnisse bei der Wartung und dem Betrieb der Anlagen. Denn Turbit informiert frühzeitig über auftretende Anomalien, sodass die Techniker vorausschauender agieren können. Für Anlagenbetreiber sinken dadurch die wartungsbedingten Stillstandzeiten. Vor allem vermeiden sie mögliche Absicherungslücken und minimieren das Risiko von Großschäden in Millionenhöhe. Zudem erhalten Anlagenbetreiber einen viel tieferen Einblick in ihre Anlage und sollte sich doch ein Schaden ereignen, kann viel schneller gehandelt werden, da alle erforderlichen Daten bereits vorliegen. Dies ermöglicht die Datenaufbereitung und Datenaustauschfreigabe durch eine von HDI TH!NX entwickelte Software. Die Verringerung von Schäden und ein Plus an Transparenz liegen ebenso im Interesse des Versicherers und ermöglichen es HDI Global, die Spirale aus wettbewerbsbedingtem Prämiendruck und steigenden Schäden im Sinne des Kunden zu durchbrechen. Prototyp ermöglicht Kostenersparnis von 35 Prozent „Durch den Einsatz des Systems sind wir in der Lage, neben den externen Sach- und Ertragsausfallschäden auch jene Schäden adäquat abzusichern, die aus demAnlagenbetrieb heraus entstehen“, sagt Nino Göhmann. Voraussetzung ist natürlich, dass der Betreiber den Hersteller bei Alarmmeldungen informiert, damit dieser die notwendigen Maßnahmen im Rahmen des Servicevertrags umsetzen kann. Ein neues Versicherungskonzept haben HDI Global und Turbit auf dieser Basis mit dem deutschen Windpark-Entwickler Energiekontor entwickelt. Es funktioniert ähnlich, geht aber insbesondere bei der Finanzierung der Reparaturen einen neuen Weg. Diese Kosten werden durch ein Rücklagekonto beglichen, in das der Betreiber monatlich einen bestimmten Betrag einzahlt und so unterm Strich eine Kostenersparnis von 35 Prozent erzielt. Nino Göhmann Engineering Underwriting HDI Global SE +49 (40) 36150 - 654 Nino.Goehmann@hdi.global Die integrierte Versicherungslösung rundet unsere neu verhandelten Wartungsverträge mit Blick auf Risikomanagement sowie vertieftes technisches Monitoring unserer Windkraftanlagen ab. Wir haben dank der guten Zusammenarbeit aller Beteiligten ein rundes Paket geschnürt. Oliver Kayser, Head of Asset Management, SAB WindTeam GmbH Wie Turbit Schäden mittels KI erkennt, bevor sie auftreten Jeder Standort einer Windenergieanlage ist einzigartig. Kleinste Veränderungen, zum Beispiel bei der Windrichtung und -stärke, führen dazu, dass baugleiche Komponenten bei der Energieproduktion unterschiedlichen Lasten und Verschleißen unterliegen. Turbit speist daher, vereinfacht ausgedrückt, virtuelle Windenergieanlagen durch Machine Learning mit einer Vielzahl von Rohdaten realer Anlagen. Treten zwischen den simulierten und tatsächlichen Produktionsprozessen Differenzen bei Parametern auf und erreichen definierte Schwellenwerte, löst das System eine Alarmmeldung aus. 15 HDI Berater Frühjahr 2024

Leistungen ... ab 20 % Invalidität Persönliche Betreuung: Verbesserung der Situation der versicherten Person, Einbeziehung von Angehörigen, Ärzten und Therapeuten, Abstimmung der medizinischen Rehabilitation. Medizinische Reha-Beratung: Optimierung der Heilbehandlung. ... ab 50 % Invalidität Entwicklung eines Versorgungskonzepts und Bereitstellung von Hilfsmitteln, wie zum Beispiel Gehhilfen und Rollstuhl. Mobilitätssicherung durch Umbaumaßnahmen am eigenen Pkw. Wohnungsberatung, einschließlich behindertengerechter Umgestaltungen. Wiedereingliederung in das Berufsleben. Pflegeberatung und Organisation von Hilfeleistungen bei Pflegebedürftigkeit. Für Arbeitgeber und insbesondere für ihre Mitarbeitenden ist es wichtig, nach einem Unfall individuell und mit bestmöglichen Heilungschancen behandelt zu werden. HDI Global hat ihr Leistungsportfolio im Rahmen der GruppenUnfallversicherung weiter optimiert. Ein Alltagsbeispiel: Ein Beschäftigter erleidet durch einen Unfall einen komplizierten Beinbruch, der zu einem Invaliditätsgrad von mindestens 20 Prozent führt. Nach Einlieferung in ein Krankenhaus nimmt ein von HDI beauftragter Spezialist Kontakt zu dem Patienten auf, überprüft die medizinischen Maßnahmen und ob der Wechsel in eine Fachklinik bessere Behandlungsmöglichkeiten eröffnet. Gezielte Maßnahmen auf Basis eines individuellen Behandlungskonzepts verbessern die Heilungschancen deutlich. Die persönliche Betreuung setzt sich bei einer medizinischen Rehabilitation mit dem Ziel fort, die stationäre und/oder ambulante Heilbehandlung zu optimieren. „Gerade bei Fach- und Führungskräften ist es Arbeitgebern besonders wichtig, dass die berufliche Ausfallzeit so gering wie möglich ausfällt“, beschreibt Torsten Stein, Experte für Gruppen-Unfall bei HDI Global, die vorrangige Zielsetzung. Zusätzliche Leistungen nach schweren Unfällen Führt ein Unfall zu schwerwiegenden Verletzungen und damit zu einem Invaliditätsgrad von mindestens 50 Prozent, besteht Zugriff auf ein Bündel ergänzender Leistungen. Je nach Bedarf werden zum Beispiel Umbauten am Pkw oder in den heimischen vier Wänden übernommen und erforderliche Hilfsmittel bereitgestellt. Im Fall einer temporären Pflegebedürftigkeit wird der Mitarbeitende ebenfalls aktiv unterstützt. HDI Global bietet dieses Leistungsplus innerhalb des Bausteins „Reha-Leistungen“ für einen Zeitraum von 24 Monaten nach einem Unfall an. Bis zu 15.000 Euro werden für Leistungen eingesetzt, die nicht von Dritten, wie zum Beispiel einer Krankenkasse, übernommen werden. Torsten Stein: „Unternehmen erhalten so mehr Sicherheit und eine optimale Betreuung für Beschäftigte, die einen Unfall erleiden.“ Weitere Informationen unter www.hdi.global/gruppenunfall Torsten Stein Underwriting Group Accident HDI Global SE +49 (0)511 / 645 - 4671 Torsten.Stein@hdi.global Gruppen-Unfallversicherung Heilverfahren nach Unfällen optimieren 16

Für Unternehmen, deren Mitarbeitende oft mit dem Firmenwagen fahren, ist das Risiko, in einen Unfall verwickelt zu sein, erhöht. Eine Kfz-Versicherung deckt hier nicht alle Risiken ab. Müssen Unternehmen oder ihre Mitarbeitenden bei einem Verkehrsunfall um ihr Recht kämpfen, tragen sie die Kosten hierfür selbst. Besser abgesichert, bevor etwas passiert Eine Verkehrsrechtsschutz-, Flotten- oder Industriestrafrechtsschutzversicherung hilft Unternehmen bei juristischen Problemen und übernimmt unter anderem die Kosten für Anwälte, Sachverständige und Gerichtsverfahren. Von welchen Leistungen Sie dabei profitieren können, hängt von der jeweiligen Versicherungslösung ab. Folgende Fallkonstellationen sind unter anderem versicherbar: Die Mitarbeiterin des versicherten Unternehmens wird mit dem Firmenfahrzeug in einen Verkehrsunfall verwickelt: Sie muss plötzlich abbremsen, da ein Kind auf die Straße rennt. Es kommt zu einem Auffahrunfall, der fatale Folgen nach sich zieht. Der Firmenwagen wird beschädigt, die Mitarbeiterin und ein weiterer Fahrer werden verletzt. Der Geschäftsführer des Unternehmens möchte den Fahrzeugschaden als Versicherungsnehmer ersetzt bekommen. Gleichzeitig fordert die Mitarbeiterin Schmerzensgeld. Sie sieht sich jedoch zunächst mit einem Ermittlungsverfahren wegen fahrlässiger Körperverletzung konfrontiert. Der Verkehrs- und Flotten-Rechtsschutz (ARB) kann hier zivilrechtliche Themen bedienen und gleichzeitig im strafrechtlichen/Ordnungswidrigkeits-Bereich Verteidigung ermöglichen, während die Industriestrafrechtsschutzversicherung spezialisiert den Bereich des Straf- und Ordnungswidrigkeitenrechts abdeckt. Wegen weiterer Informationen zu den Rechtsschutzprodukten wenden Sie sich gerne an unsere Kolleginnen und Kollegen der HDI Global SE (I-E-NL-RDO@hdi.de). HDI Global Specialty Schadenregulierung GmbH (HGSR) als ganzheitlicher Partner Die HDI Global Specialty Schadenregulierung GmbH hilft Unternehmen bei der Wahrnehmung ihrer rechtlichen Interessen im Straßenverkehr und steht ihnen als ganzheitlicher Partner von der Schadenmeldung bis zum Abschluss eines Verfahrens zur Seite. Dank eines erfahrenen Rechtsexperten als fester persönlicher Ansprechpartner profitieren Kunden von einer zügigen und zuverlässigen Schadenregulierung. Was können wir für Sie tun? Wir unterstützen Sie bei Ihrer Schadenmeldung. Ihre Fragen zum Versicherungs- und Regulierungsumfang im Schadenfall beantworten wir Ihnen persönlich. Auf Wunsch benennen wir Ihnen unabhängige Rechtsanwälte. Gleichwohl haben Sie das Recht, einen Anwalt oder eine Anwältin Ihrer Wahl zu beauftragen. Wir übernehmen die Kommunikation für Sie mit Ihrem Rechtsanwalt und nehmen den Kostenausgleich direkt an diesen und das Gericht vor. Sicherheit im Straßenverkehr Mit Verkehrsrechtsschutz unternehmerische Mobilität absichern Der Verkehrsrechtsschutz greift z. B. bei: Ordnungswidrigkeiten wie Geschwindigkeitsüberschreitungen Verteidigung in Strafverfahren Geltendmachung von Schadenersatz und Schmerzensgeld Der Einsatzbereich der Rechtsschutzprodukte ist vielfältig. In der nächsten Ausgabe lesen Sie über einen Geschäftsführer, der sich unter anderem gegen den Vorwurf des Verstoßes gegen Arbeitsschutzvorschriften zur Wehr setzen will ... Sie haben Fragen zu unserem Service? Dann schreiben Sie uns eine E-Mail oder rufen Sie uns an: Alexa.Holzmann-Schmidt@hdi.global oder Katarzyna.Wegrzyn@hdi.global Team-Tel.: +49 (0)511 / 645 - 38912 Meike Heidenreich HDI Global Specialty Schadenregulierung GmbH, Geschäftsführerin Gabriele Quinting Head of Legal Expenses & D&O HDI Global SE HDI Berater Frühjahr 2024 17

Klimarisikenmanagen Gesetzgeber fordern zunehmend Standortanalysen von Unternehmen. HDI unterstützt. Die globale Erderwärmung führt bereits heute zu spürbaren ökonomischen Belastungen, die den eigenen Geschäftserfolg mindern können. Dürre, Hitzestress, Stürme, Waldbrände und Überschwemmungen: Chronische und akute Klimarisiken stellen Unternehmen zunehmend auf die Probe. Beispielsweise gehen lokale Hitzewellen zu Lasten der Produktivität vor Ort und sinkende Wasserstände auf Seestraßen können die Transportkapazitäten verringern. Vor diesem Hintergrund fordert zum Beispiel der EU-Gesetzgeber im Rahmen der „EU-Taxonomie“ und der „Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD)“ von Unternehmen, dass sie die klimabedingten physischen Risiken an ihren Standorten auf Basis einer Klimarisiko- und Vulnerabilitätsanalyse bewerten und begrenzen. Doch während beispielsweise Daten zu betrieblichen CO2-Emissionen sowie Wasser- und Energieverbräuchen einfach ermittelt werden können, sieht dies bei der Bewertung von Klimarisiken anders aus. Die Naturgefahren-Exponierung an Standorten ermittelt HDI Risk Consulting (HRC) mithilfe ihres eigens entwickelten Informations-Systems „Accumulation Risk Geospecial Online System“, kurz ARGOS, bisher basierend auf einer Vielzahl zurückliegender Klima- und Wetterdaten. „Angesichts der Tatsache, dass Wetterextreme häufiger und intensiver auftreten werden und neue Risiken wie Hitzestress hinzukommen, entwickeln wir ARGOS weiter“, sagt Wiebke Cundill, HRC Senior Risk Engineer Naturgefahren. Konkret werden zukünftig auch Klima-Projektionen auf der Grundlage von Zukunftsszenarien des Weltklimarates IPCC einbezogen, auf deren Basis die Auswirkungen von zum Beispiel Stürmen, Überschwemmungen, Hitzewellen und Waldbränden für jeden Standort bewertet werden können. Neuer Service von HRC „Für Unternehmen kann die umfassende Auseinandersetzung mit klima- und umweltbezogenen Risiken entscheidend für ihre Zukunftsfähigkeit sein“, sagt Dr. Sandra Reich, Dozentin für Sustainable Finance an der Munich Business School. „Da Unternehmen die Klimarisiko- und Vulnerabilitätsanalyse als Baustein der regulatorischen Anforderungen benötigen, bieten wir Ihnen jetzt die Analysen als neuen Service an“, betont Wiebke Cundill. Nachdem hier zunächst ausschließlich Großunternehmen gefordert sind, muss künftig auch der Mittelstand die Daten bereitstellen. Weitere Informationen unter www.hdi.global/risk-consulting Climate Risk Report Der Report bewertet die physischen klimabedingten Risiken und zeigt auf, wie die Exponierung eines Standortes je nach unterschiedlich starker Erderwärmung variiert. Konkret werden für die Jahre 2025, 2040 und 2060 drei unterschiedliche Szenarien betrachtet. Risk Consulting Page 3 This report applies the following different scenarios: All scenarios can potentially occur and are caused by different concentrations of greenhouse gases in the global atmosphere. The report shows you how the risk exposure of your site can change under the varying degrees of impact of different assumed manifestations of climate change. In addition, the amplitude of the possible manifestation of a certain climate risk should also be specified within a respective scenario. This information is provided by the percentile. Percentile values for a site are produced when all values from the model simulations are listed by magnitude. With the help of the percentile values, the amplitude of this data can be described and thus a (optimistic) best case and a (pessimistic) worst case scenario can be derived for each scenario. In this report, the 5th and 95th percentile values are given. This allows for possible exclusion of individual extreme events (which are at the ends of the amplitude in each scenario). The most likely value is at the 50th percentile. Percentile values can therefore help to derive the characteristics of climate risks within a given scenario. Under the aspect of risk exposure to climate-related risks, the EU taxonomy requires the consideration of different points in time in the future. A decadal approach is recommended. The EU Taxonomy defines that current climate risks correspond to a period from now to 10 years from now. Since we can provide data at intervals of 5 years at a time, the indication "short-term" refers to the year 2025. Future climate risks are grouped in a period of 10 to 30 years (medium-term: 2040). In addition, this report provides climate data for 2060, thus completing the assessment of a long-term projection. Eine Klimarisiko-Analyse dient als Baustein für die Strategieentwicklung und das Risikomanagement von Unternehmen. Somit kann sie für deren Zukunftsfähigkeit entscheidend sein. Dr. Sandra Reich, Dozentin für Sustainable Finance an der Munich Business School 18

Naturgefahren wie Tornados und Überschwemmungen werden zukünftig häufiger auftreten. Das Schadenpotenzial ist enorm. HDI Risk Consulting Rechtzeitig vorbereiten Welche Arten von Stürmen gibt es? Wie kann die Gefährdung von Standorten ermittelt werden und wie viel Reaktionszeit verbleibt für Vorbereitungs- und Sicherungsmaßnahmen? Umfassende Antworten liefern die Preparedness Plans, die HDI Risk Consulting (HRC) für verschiedene Naturgefahren erarbeitet hat. „Wir wollen unsere Kunden informieren, sensibilisieren und ihnen Hilfestellung geben“, beschreibt Matthias Jahn, HRC Risk Analyst Natural Hazards, die Mehrwerte der Preparedness Plans, die HRC bereits für drei Naturgefahren zur Verfügung stellt. Unternehmen nutzen die Preparedness Plans einerseits mit dem Ziel, sich auf einen aktuellen Wissensstand über die Entstehung und betrieblichen Risiken von Naturgefahren zu bringen. Zudem ist es vielen nicht bewusst, welche Gefahren in welchen Regionen Deutschlands bestehen. So werden zum Beispiel Erdbeben als potenzielle Gefahr oft unterschätzt. Andererseits geht es darum, sich auf mögliche bauliche, organisatorische oder standortbezogene Schutzmaßnahmen vorzubereiten. Die Preparedness Plans unterscheiden dabei zwischen Schutzmaßnahmen, die vor beziehungsweise unmittelbar vor demWetterereignis sowie danach sinnvoll sind. So empfiehlt es sich bereits im Vorfeld, einen detaillierten, schriftlichen Notfallplan bezogen auf das Naturgefahrenrisiko zu erstellen. Bevor sich die Lage zuspitzen kann, ist es zum Beispiel wichtig, kritische Gegenstände in sichere Bereiche zu verlagern und Versorgungen von brennbaren Gasen und Flüssigkeiten abzuschalten, um Brandausbrüche und Explosionen zu vermeiden. Sobald bei der Naturgefahrenanalyse entsprechende Risiken am Standort identifiziert wurden, ist es ratsam, sich mit den HRC Risikoingenieuren individuell abzustimmen. Im partnerschaftlichen Dialog lässt sich dann priorisieren und festlegen, welche Maßnahmen amwichtigsten sind und möglichst zeitnah umgesetzt werden sollten. Veränderte Risikolagen verstehen und handeln „Wir haben das Ziel, diese fachlichen Informationen für wesentliche Naturgefahren aufzulegen“, sagt Dr. Vanessa Nentwig, HRC Risk Analyst Natural Hazards. Der Bedarf nimmt spürbar zu, da die globale Erderwärmung vielfach zu neuen und verschärften Risikolagen führt. Die Geowissenschaftlerin betont: „Wir können Naturgefahren zwar weder verhindern noch Schäden gänzlich vermeiden, aber wir können lernen, solche Wetterextreme zu verstehen, Musterverläufe zu erkennen und rechtzeitig Schutzmaßnahmen zu treffen.“ Deshalb ist es wichtig, sich frühzeitig darauf vorzubereiten, um die Sicherheit von Beschäftigten zu gewährleisten sowie Sachschäden und damit einhergehende Betriebsunterbrechungen zu begrenzen. Preparedness Plans Preparedness Plans gibt es derzeit für die Naturgefahren Überschwemmungen, Stürme und Erdbeben. Ein Plan über Waldbrandrisiken wird gerade erarbeitet. Alle Details unter: www.hdi.global/hrc-natcat Überschwemmungen zählen zu den häufigsten Naturgefahren und können weitreichende Schäden verursachen. Um das mögliche Risiko zu minimieren, die Sicherheit des Personals zu gewährleisten sowie Sachschäden und Betriebsunterbrechungen zu verringern, sollten Standortrisiken bekannt sein, Schutzmaßnahmen zur Risikominderung ergriffen und Notfallpläne aufgestellt werden. Dieser Vorbereitungsplan soll Unternehmer und ihre Mitarbeiter dabei unterstützen, ihren Standort auf ein mögliches Hochwasser vorzubereiten, das das Unternehmen und seinen Betrieb bedrohen könnte. Um bestmöglichen Schutz und adäquate Vorbereitung zu erreichen, ist es wichtig, die häufigsten Arten von Überschwemmungen und ihre Eigenschaften, z. B. in Bezug auf Warnzeiten oder Wassertiefen, zu kennen. HDI Global SE → HDI Risk Consulting Vorbereitung ist alles – Hochwasserereignisse Abb. 1: Verschiedene Arten von Überschwemmungen (Holub, 2008) Warnung vor Hochwasserereignis & Reaktionszeit Je nach Art der Überschwemmung können Warnsysteme für Wetterereignisse und / oder Hochwasserwarnungen für Flüsse (z. B. über Flusspegel) genutzt werden, um temporäre / mobile Schutzmaßnahmen zu ergreifen und den Standort auf ein mögliches Hochwasser vorzubereiten. Je nach Art der Überschwemmung ist mit unterschiedlichen Reaktionszeiten zu rechnen. Flusshochwasser (>10 km2 Einzugsgebiet) 10 km/h (3 m/s) Stunden bis Tage Sturzflut oder Hochwasser in Bächen 20 km/h (5 m/s) Minuten bis Stunde(n) Es gibt verschiedene Arten von Überschwemmungen (Abb. 1). Die häufigsten und folgenschwersten Arten von Überschwemmungen sind: Überschwemmung durch Flusshochwasser – Der Wasserstand eines Flusses oder eines anderen Wasserlaufs steigt, tritt über die Ufer und überschwemmt die umliegenden Gebiete. Überschwemmung durch Starkregen – Ein extremes Niederschlagsereignis führt unabhängig von einem überbordenden Gewässer zu einer Überschwemmung, z. B. durch Oberflächenabfluss und / oder Wasseransammlung in niedrig gelegenen Gebieten, Über- lauf / Rückstau der Entwässerungsanlagen. Gefährdung durch Überschwemmungen – Mithilfe von Tools und Karten kann die an einem bestimmten Standort zu erwartende spezifische Gefährdung durch Naturgefahren ermittelt werden. Bei HDI Global SE unterstützen wir unsere Kunden mit unserem eigens entwickelten Tool ARGOS. Stürme zählen zu den häufig auftretenden Natur- gefahren und können umfangreiche Schäden verursachen. Nahezu 2/3 der durch schwere Stürme verursachten Schäden gehen auf tropische Sturmsysteme wie z. B. Wirbelstürme zurück. Studien haben gezeigt, dass Schäden durch schwere Stürme durch regelmäßige Wartung und Organisation (unmittelbar) vor einem Sturm signifikant reduziert werden können. Die an einem Standort bestehenden Risiken sollten bekannt sein, damit individuelle Schutzmaßnahmen festgelegt und belastbare Notfallpläne erstellt werden können. Dies gewährleistet die Sicherheit der Belegschaft und verringert das Risiko von Sachschäden und Betriebsunterbrechungen. Diese geplante Vorsorge soll Unternehmern und ihren Mitarbeitern dabei helfen, ihren Standort auf ein Sturmereignis vorzubereiten, das eine Gefahr für das Unterne m n und de B triebsablauf darstellen könnte. Für den bestmöglichen Schutz und die bestmögliche Vorbereitung ist es wichtig, die wesentlichen Sturm- typen und ihr Merkmale zu kennen, was z. B. Warn- zeiten, Windgeschwindigkeiten, Intensität und Richtung betrifft. Je nach Entstehungsart und Region erden folgende Haupttypen von Stürmen unter chied : Außertropischer Sturm Diese Systeme werden als „außertropisch“ bezeichnet, da sie ihren Ursprung zwischen 35 und 65 Grad nördlich und südlich d s Äquators und damit außerhalb d Trop haben. Sie kön en sich jedoch auf and re R gionen auswirken, da sie nach ihrer Entstehung w ite Strecken zurücklegen können. Bei diesen Stürmen handelt es sich um Tiefdruckgebiete, die zusammen mit Hochdruckgebieten das Wetter i weiten Teile r Erde bestimmen. Außertropische Stürme werden auch als auß rtropische Wirbelstürme, Wirbelstürme mittlerer Breiten oder Wellenwirbel bezeichn t. HDI Global SE → HDI Risk Consulting Vorbereitet sein auf Stürme Tropischer Sturm Tropische Stürme entstehen in den Tropen zwischen 10 und 30 Grad nördlich und südlich des Äquators. Sie bilden ein schnell rotierendes Sturmsystem, das durch ein Tiefdruckzentrum, eine geschlossene atmosphärische Zirkulation in niedriger Höhe, starke Winde und eine spiralförmige Anordnung von Gewittern gekennzeichnet ist, die starken Regen und/oder Sturmböen erzeugen. Diese Stürme können auch Gebiete außerhalb der Tropen treffen, da sie die Tropengrenze nach ihrer Entstehung nach Norden oder Süden überschreiten können. Je nach Ort und Stärke wird ein tropischer Wirbelsturm unterschiedlich bezeichnet, z. B. als Hurrikan, Taifun, Tropensturm, zyklonaler Sturm tropisches Tiefdruck- gebiet oder einfach Zyklon. Namen der Tropenstürme nach Region Hurrikan • Atlantischer Ozean • Nordostpazifik Taifun • Nordwestpazifik (Schwerer) Tropischer Wirbelsturm • Südwestpazifik • Südwestlicher Indischer Ozean (Schwerer) Zyklonaler Sturm • Nordindischer Ozean Tropisches Tiefdruckgebiet • (Systeme mit einer Windgeschwindigkeit unter 63 km/h) HDI Berater Frühjahr 2024 19

RkJQdWJsaXNoZXIy MTM4OTY1OA==