Risiken kennen keine Grenzen – wir auch nicht

Militärische Konflikte in Europa, eine globale Pandemie, zunehmende Inflation, und Großbritannien betrauert nach vielen Jahrzehnten ein Staatsoberhaupt. Das skizziert die Umstände der Gründungsjahre des HDI im frühen 20. Jahrhundert. Geschichte wiederholt sich nicht, aber ihre Parallelen sind oft bemerkenswert.
Als der HDI im Jahr 1903 gegründet wurde, lautete sein Zweck: Von der Industrie für die Industrie. Noch knapp 120 Jahre nach der Gründung lautet unser Purpose: Together we take care of the unexpected and foster entrepreneurship. Dazu betreuen wir heute mit der HDI Global SE unter anderem etwa 90 % der DAX-Konzerne – rund um die Welt. Pandemien, Lieferketten und Naturkatastrophen machen nicht an Staatsgrenzen halt – also tun wir das auch nicht. Wir sind da, wo unsere Kunden Risiken eingehen.
Wenn am anderen Ende der Welt Schäden auftreten, sind davon auch oft deutsche Unternehmen in ihrer Produktion betroffen. Abhängigkeiten in weltweiten Lieferketten sind ein natürlicher Nebeneffekt der Globalisierung. Wir federn Schäden ab und ermöglichen schnell wieder geregelte Abläufe. Während der Corona-Pandemie versicherten wir Impfstudien und waren für Kunden als verlässlicher Partner da, als es weltweit um Betriebsunterbrechungen ging. Ein Wirbelsturm wie Ian hat erst kürzlich das Potenzial von Naturgewalten aufgezeigt, die vernetzte Wirtschaft zu beeinflussen, wenn er Produktionsstätten unserer Kunden oder derer Zulieferer zerstört.
Trotz geschichtlicher Parallelen – viele dieser Risiken gab es zu Gründungszeiten des HDI nicht: Internationale Lieferketten, Containerschiffe mit bis zu 400 Metern Länge, Cyberrisiken und exponentiell steigende Naturkatastrophen. In den letzten 40 Jahren hat sich die Zahl der relevanten versicherten Ereignisse im Zusammenhang mit „NatCat“ verdreifacht.
Wir müssen mit Blick auf grenzüberschreitende Geschäfte und Gefahren dynamisch sein und uns ständig weiterentwickeln. Seit den 1970er Jahren expandierte der HDI nach und nach unter anderem nach Brasilien, in die USA, Frankreich, Argentinien oder UK. Anfang der 2000er Jahre folgten Mittel- und Osteuropa, später Südamerika und aktuell verstärkt Asien.
Derzeit sind wir in 39 Ländern durch eigene Einheiten vertreten und bieten unseren Kunden durch ein globales Netzwerk Versicherungslösungen in über 175 Ländern. Die Talanx AG erwirtschaftet heute mehr als die Hälfte ihrer Prämien außerhalb von Deutschland. Eine Growth-Story, machte das Auslandsgeschäft bei den Bruttoprämien im Jahr 2000 doch noch 12,6 % aus. Allein die HDI Global verdreifachte in den 2010er Jahren ihre Bruttoprämieneinnahmen aus dem Ausland.
Für weltweite Ambitionen bedarf es eines dynamischen Teams aus rund 4 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei HDI Global. Sie arbeiten in fünf Kontinenten für weltweit agierende Industriekunden. Denen bieten wir maßgeschneiderte Versicherungen für Maschinen, Immobilien, Technik, Lieferketten, Finanzierungen und Mitarbeitende – weil das für unsere Wirtschaft unabdingbar ist. Kein Flugzeug würde abheben, kein Zug abfahren, wenn ihre Betreiber sich nicht auf eine Risikoabsicherung verlassen könnten. Kaum jemand würde Innovationen wagen. Uns als Industrieversicherer kommt also die Rolle des Möglichmachers, des Enablers der Wirtschaft zu.
In dieser Funktion unterstützen wir auch die großen Transformationen unserer Zeit, Stichwort: Klimawandel. An unserem Standort in Hannover sind wir bereits seit 2019 zu 100 % klimaneutral, wollen das bis 2030 an allen Standorten weltweit sein. Die Industrie unterstützen wir auf demselben Weg und waren mit die ersten, die Solarparks und Offshore-Windparks versicherten. Wir versichern keine neu geplanten Kohlekraftwerke, achten auf ESG-Kriterien (Environment Social Governance – kurz ESG) in unserer Kapitalanlage und bei Neukunden. Uns gänzlich von traditionellen Industrien zurückzuziehen, würde den Prozess jedoch verlangsamen.
Stattdessen versichern wir Kunden auf ihrem Weg der Energiewende. Die Verwendung von Wasserstoff birgt beispielsweise neue Risiken, die unsere Expertinnen und Experten gemeinsam mit Kunden evaluieren und auf ein versicherbares Maß mindern.

Expertise ständig erweitern
Ohne zeitgemäße Industrieversicherung gibt es keine grüne Transformation. Deshalb müssen wir unsere Expertise ständig erweitern, während unser Auftrag noch derselbe wie vor knapp 120 Jahren ist: Schmieröl für die Wirtschaft sein. Oder, mit Blick auf die Energiewende: Wind in den Segeln der globalen Wirtschaft sein. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der HDI Global versichern nicht allein gegen Risiken, sondern für eine unternehmerische Herangehensweise.
Die Frequenz von Schäden nimmt bei unseren Kunden erfreulicherweise ab, weil wir mit interdisziplinärer Expertise gemeinsam an Prävention statt bloßer Schadenregulierung arbeiten. Kunden, die seltener Schäden erleiden, müssen aber verstehen, dass sie deshalb nicht ihren Versicherungsschutz herunterfahren können. Denn wir beobachten, dass die Zahl an Groß- und Größtschäden angesichts der verhältnismäßig jungen grenzenlosen Risiken zunimmt. Überschwemmte stillstehende Fabriken, unterbrochene Lieferketten und Lockdowns haben vielen die Augen geöffnet – bei Cyberrisiken sehen wir Nachholbedarf.
Für diesen anspruchsvollen Risikodialog mit unseren Kunden brauchen wir zwei Säulen auf Weltklasse-Niveau, um den Status von Talanx und HDI aufrecht zu halten: Die beste Datenbasis und die besten Mitarbeitenden. Sich ändernde Gefahren, Risiko-Exponierungen, regionale Unterschiede in Politik, Wünschen und Wettbewerb der Kunden – all das müssen unsere Teams im Auge behalten, ehe sie individuelle Lösungen entwerfen. Beispielsweise betreuen wir Haftpflichtprogramme für Kunden mit weltweiten Standorten notwendigerweise mit unterschiedlichen Fachleuten an mehreren Orten.
Angesichts dieser Komplexität und Globalität bietet sich die Chance für unsere Mitarbeitenden, lebenslang zu lernen – um die internationale Wirtschaft zu unterstützen, zu versichern, zu transformieren, schlicht: anzutreiben. Weltweit arbeiten bei HDI Global Menschen im Underwriting, der Schadenregulierung, in der Softwareentwicklung, im Accounting und anderen Bereichen. Sie erhielten ihre Ausbildung im Ingenieurwesen, in Jura, Wirtschafts- oder Geisteswissenschaften, auf Schiffen, im Bergbau, in Unis oder Meisterschulen. Wir sprechen bei uns daher gerne vom „Haus der hundert Berufe“.
Ausruhen keine Option
Diversität reizt Top Talents auf der Suche nach einer sinnvollen Arbeit. Auf Basis von gegenseitigem Vertrauen bilden sie bei uns eine Kultur der Kollaboration, Transparenz und des Engagements. Hier arbeiten heterogen besetzte Teams mit aufgeschlossenem Mindset in modernsten Büros oder mobil an dynamischen Herausforderungen der globalen Industrie. Ihr kombiniertes Know-how macht an Grenzen nicht halt – und uns als Industrieversicherer aus.
Als HDI Ende letzten Jahres als „Marke des Jahrhunderts“ ausgezeichnet wurde, hat mich das stolz gemacht: auf unsere Historie und alle, die für uns arbeiten. Weil wir als Möglichmacher der Wirtschaft einen solchen Status aber weltweit wollen, war Ausruhen keine Option. Wie in den letzten knapp 120 Jahren müssen wir stets dynamischer sein als die Risiken, gegen die wir unsere Partner versichern. Die Welt braucht sich weiterentwickelnde Industrieversicherer, damit unternehmerisches Handeln stattfindet und Innovationen abgesichert sind.
Neue Technologien, globale Strukturen und klimatische Herausforderungen werden abwechslungsreich bleiben. Ein Glück, sagen die, die bei uns arbeiten. Mit unserer weltweiten Expertise und einer traditionell unternehmerischen DNA sehen wir bei HDI Global und Talanx Risiken, die keine Grenzen kennen, als Ansporn. Unsere Partner wissen genau das zu schätzen und bringen uns ein meist langjähriges Vertrauen entgegen, das uns dankbar sein lässt – und antreibt.