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Künstliche Intelligenz prägt zunehmend Industrie 4.0-Anwendungen

Roboter erfüllen eigenständig Aufgaben und geben ihr Wissen an andere Maschinen weiter. Künstliche Intelligenz leitet Techniker bei der Reparatur von Fertigungsanlagen an. So sieht der Produktionsalltag in smarten Fabriken heute aus. Eine aktuelle Studie beleuchtet den Entwicklungsstand von Industrie 4.0, benennt die Vorteile und die Herausforderungen.

Zwölf Prozent der deutschen Industrieunternehmen nutzen bereits heute Künstliche Intelligenz (KI) im Zusammenhang mit Industrie 4.0. „Künstliche Intelligenz erobert die Fabriken im Eiltempo und ist die Basis für kontinuierliche Verbesserungen in der Fertigung. KI hat das Potenzial, die Industrie zu revolutionieren“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. Der Digitalverband ließ kürzlich eine repräsentative Befragung von 555 Industrieunternehmen ab 100 Mitarbeitern durchführen.

Künstliche Intelligenz bringt Industrie 4.0 vielfältige Vorteile

Jedes zweite Unternehmen rechnet damit, dass das maschinelle Lernen im Kontext von Industrie 4.0 bestehende Geschäftsmodelle tiefgreifend verändern wird. Welche Vorteile versprechen sich die Unternehmen durch den KI-Einsatz? Erwartungsgemäß wird die Steigerung der Produktivität am häufigsten genannt, gefolgt von Predictive Maintenance. Gemeint ist damit, dass die maschinellen Ausfallzeiten durch eine verbesserte Fehlererkennung verringert werden.

Digitalisierung ist eher Chance als Risiko

Der Großteil der deutschen Industrie zeigt sich davon überzeugt, dass Industrie 4.0 die Voraussetzung dafür ist, die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten und damit Arbeitsplätze zu sichern. Die Digitalisierung ist für das eigene Unternehmen eher Chance als Risiko, so die klare Botschaft. Im globalen Vergleich liegen die Unternehmen aktuell mit 28 Prozent auf Rang zwei, knapp hinter den USA (30 Prozent) und vor Japan (22 Prozent). Zukünftig sieht fast ein Drittel der Befragten Deutschland beim Thema Industrie 4.0 im Jahr 2030 als weltweit führend.

Industrie 4.0 scheitert oft an Datenschutz und Fachkräftemangel

Wo sehen die Befragten derzeit die größten Herausforderungen? Die Mehrheit der Unternehmen zeigt sich mit der deutschen Industriepolitik eher unzufrieden. Mehr Unterstützung wird vor allem beim Breitbandausbau, einem praxistauglichen Datenschutz und der Suche nach Fachkräften eingefordert. Neben hohen Investitionskosten nennen die Befragten vor allem die Anforderungen an Datenschutz und Datensicherheit sowie den Fachkräftemangel als Gründe für das Scheitern von Industrie-4.0-Anwendungen.

Digitale Kompetenzen werden in der Breite von allen gefordert

Breiter Konsens herrscht auch darüber, dass eine gute Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter in der Fabrik 4.0 immer wichtiger werden. Etwa jedes zweite Unternehmen hat Beschäftigte bereits im vergangenen Jahr für Industrie 4.0 qualifiziert. Ebenso viele planen dies für dieses Jahr. Achim Berg: „Wenn vermehrt Maschinen, Roboter und Computer Tätigkeiten übernehmen, sind dafür nicht mehr nur IT-Spezialisten an der Spitze gefragt. Digitale Kompetenzen werden dann in der Breite von allen gefordert – und zwar bereits bei einfachen Alltagstätigkeiten.“